Psalm 84
1 Ein Psalm der Korachiter, vorzusingen, auf der Gittit.
2 Wie lieblich sind deine Wohnungen, HERR Zebaoth!
3 Meine Seele verlangt und sehnt sich nach den Vorhöfen des HERRN; mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott.
4 Der Vogel hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen – deine Altäre, HERR Zebaoth, mein König und mein Gott.
5 Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar. Sela.
6 Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln!
7 Wenn sie durchs dürre Tal ziehen, / wird es ihnen zum Quellgrund, und Frühregen hüllt es in Segen.
8 Sie gehen von einer Kraft zur andern und schauen den wahren Gott in Zion.
9 HERR, Gott Zebaoth, höre mein Gebet; vernimm es, Gott Jakobs! Sela.
10 Gott, unser Schild, schaue doch; sieh an das Antlitz deines Gesalbten!
11 Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend. Ich will lieber die Tür hüten in meines Gottes Hause als wohnen in den Zelten der Frevler.
12 Denn Gott der HERR ist Sonne und Schild; / der HERR gibt Gnade und Ehre. Er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen.
13 HERR Zebaoth, wohl dem Menschen, der sich auf dich verlässt!
(c) Lutherbibel, revidierte Fassung 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, (www.dbg.de)
Kommentar
Die Chöre, die von David, dem Musikanten, organisiert waren, wohnten gerne in den Höfen von Gottes Heiligtum. Dieser Psalm wird "Psalm der Söhne Korachs" genannt. Wie wunderbar, dass die Familie des großen Rebellen Korach nicht in dessen Fußstapfen trat. Ganz im Gegenteil! Sie liebten den Dienst am Tempel Gottes. Bei dem "Heiligtum-Tempel" dachten sie an Gottes Wohnort und sie sehnten sich danach, Sein Gesicht zu sehen. Salomo staunte und rief aus: "Denn sollte Gott wirklich auf Erden wohnen? Siehe, der Himmel und aller
Himmel Himmel können dich nicht fassen – wie sollte es dann dies Haus
tun, das ich gebaut habe?" (1. Kön. 8,27).
Obwohl dieser Psalm die Gefühle der Söhne Korachs ausdrückt, werden auch Davids Gefühle geschildert: "Gott, unser Schild, schaue doch; sieh an das Antlitz deines Gesalbten!" (V. 10). Er liebte es "im Haus des Herrn" zu wohnen allezeit (Ps. 23,6). Vielleicht war David auf einem Feldzug gewesen und konnte deswegen nicht beim Haus des Herrn sein, aber er sehnte sich nach einer Reise dorthin. Selbst als er durch das Baca Tal, den Ort des Weinens zieht, dankt er Gott für die erfrischenden Regenschauer. Er ruft aus: "Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend. Ich will
lieber die Tür hüten in meines Gottes Hause als wohnen in den Zelten der
Frevler." (V. 11). Sein Herz überfließt von Dankbarkeit zu Gott, der ihn so reichlich gesegnet hat: "Er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen." (V. 12)
Herr, wir lieben Deinen Sabbattag mit seinen reichen Segnungen, wenn wir uns in Deinem Haus treffen, um uns zu erfrischen an der Sabbatschule, den Missionsberichten, der Musik, der Predigt und der gemeinsamen Anbetung mit anderen Gläubigen. Bringe unsere Herzen in Einklang mit dir; wir wollen vom Sabbatsegen in Deinem Haus singen. Dort kommen wir in Deine Gegenwart und "betrachten das Angesicht des Herrn". Du wirst uns nichts Gutes vorenthalten, wir vertrauen Dir.
Beatrice Neall
Professorin (im Ruhestand) für Religion
Union College